Fussball bedeutet Wertschätzung – Martina Müller über Engagement

7. Juli 2011

Die Wolfsburgerin gehörte bereits 2003 und 2007 zum WM-Kader und holte beide Male den Titel. 93 Länderspiele hat Martina Müller bereits bestritten und dabei 30 Tore erzielt. Mit Enter sprach sie darüber, was man mit Fußball bei Kindern und Jugendlichen bewegen kann. 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist das Wichtigste, das Sie beim Fußball gelernt haben? I

ch habe gelernt, mich in eine Gruppe zu integrieren und Konflikte gemeinschaftlich zu lösen. Das hilft nicht nur im Sport, sondern auch in anderen Lebensbereichen. Außerdem wird mir durch den Fußball immer wieder bewusst, dass mir ein Mannschaftssport einfach viel mehr Spaß macht als eine Einzelsportart.

Wie kann Fußball Kindern und Jugendlichen helfen, die es im Leben nicht einfach haben?

Gerade Kinder und Jugendliche, die auf die schiefe Bahn geraten, erhalten von ihrem Umfeld oft zu wenig oder gar keine Beachtung. In einer Mannschaftssportart wie dem Fußball, in der man unter Gleichaltrigen ist und in der es wichtig ist, als Gruppe aufzutreten, bekommen sie oft die nötige Wertschätzung, die sie brauchen. Sie bekommen das Gefühl gebraucht zu werden. Das ist wichtig – für jeden. Hier kann der Fußball viel bewegen.

Werden Fußball-Projekte genug gefördert?

Das kann ich nicht genau sagen, da ich mich zu wenig in diesem Themenfeld auskenne. Aber das, was ich mitbekomme, sind viele Projekte und eine gute Förderung von Seiten des DFB und anderen Organisationen.

Wofür engagieren Sie sich selbst? In letzter Zeit habe ich mich als Schirmherrin für das Projekt „Heimspiel 2011“ engagiert. Daran konnten Mannschaften teilnehmen, in denen mindestens zwei Spielerinnen einen Migrationshintergrund haben. Sie mussten sich dabei als Team präsentieren, zum Beispiel durch selbst getextete Lieder oder eigens dafür gebastelte Plakate. Der Sieger durfte zusammen mit der Musikschule Hannover seinen eigenen Team-Song im Studio aufnehmen und ein Musikvideo dazu drehen. Das hat uns allen richtig viel Spaß gemacht.

Ihr Wunsch für die WM – außer dem Titelgewinn?

Wünschen würde ich mir, dass alle Spielerinnen 100-prozentig fit bleiben und sich niemand verletzt. Dann können wir vor einer tollen Zuschauerkulisse gute Spiele zeigen. Außerdem wäre es schön, wenn das Wetter mitspielt.

Die Fragen stellte Henrik Flor.

Foto: Horst Hamann/ dfb

 

 

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