Kolumne: Das Ende von XXL

31. März 2011

Es ist nicht nur die Kernkraft. Wir schalten viel mehr ab. Wir beerdigen das Konzept XXL. Einfamilienhäuser werden zu Kratwerken. Kommunen kaufen ihre Stadtwerke zurück. In Zukunft wird unsere Versorgung dezentraler. Für die Bürgergesellschaft bedeutet das die größte anzunehmende Herausforderung.

 

Es wird nicht mehr genügen, alle 20 Jahre den Bau eines Mega-Kraftwerks mit Staat und Wirtschaft auszufechten. Wutbürgertum droht als Dauerzustand. Die einen demonstrieren gegen eine Hochspannungsleitung, die anderen gegen ein Erdkabel. Und plausible Argumente finden beide, denn eine saubere, gefahrfreie und zugleich landschaftsverträgliche Versorgung gibt es nun einmal nicht. Wir brauchen eine neue Kultur des Kompromisses. Dabei sind Bürger gefragt. Politik kann und muss da helfen. Es wäre naiv, die wirtschaftlichen Folgen der Energiewende ausgiebig zu diskutieren und in die gesellschaftlichen Konsequenzen einfach hinein zu stolpern. Nach dem Atomkonsens muss der Infrastrukturkonsens kommen. Wer die Energiewende will, kann nicht jedes Windrad einzeln diskutieren. Ein solcher Konsens kann nur in einem gut organisierten, bundesweiten Beteiligungsverfahren entstehen. Bürgerbeteiligung ist kein Luxus mehr. Sie ist lebenswichtig.

 Uwe Amrhein ist Herausgeber von Enter.

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Ein Kommentar

  1. Magdalena
    Magdalena
    12. August 2013 zu 18:51
    | Antworten

    Der Atom-Konsens ist ja schon fast 30 Jahre in der Bürgerschaft vor-diskutiert worden…….. ja die Umfragen haben immer in diese Richtung gezeigt…..
    Der Atom-Konsenz der Regierenden hat aber mal wieder nicht weiter gedacht…. es hätte sofort AUCH ein Gesamt-Deutschland-Plan aufgebaut werden müssen…..aber die jahre als Bürgerin haben einfach gezeigt dass da immer wieder willkürlich je nach macht, nach Lobby interessen gehandelt wird und wurde…. also wehre ich mich sicherheitshalber mal auch…… es braucht mal einen realen Sozial-Plan: wieviele Flugschneisen wurden über Luxus Häuser gebaut, wieviele 4spurige Strasse führen daran vorebei…wo stehen die Asylheime, wo die ….
    das über Jahrzehnte aufgestaute Gefühl von Unrecht ist jetzt geplatzt (und ich denke der Finanz-Super-Gau hat den Anstoss gegeben….. und das ist nicht so einfach mit dem üblichen Müssen-Müssen der Untertanen wieder wegzukriegen!!!

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