Occupy Wall Street

5. Oktober 2011

Nach Ägypten, Spanien und Israel nun die USA? Ausgehend von der Aktion „Occupy Wall Street“ hat eine kreative Protestwelle das Land erfasst. Wohin die Reise geht, ist noch völlig unklar.

Vor der Universität Berkeley, Kalifornien, marschiert Polizei Nationalgarde auf. 2.200 Männer unter Waffen besetzen den Campus und gehen mit aller Härte gegen protestierende Studierende vor. Über 100 Schwerverletzte, viele davon mit Schusswunden sind die Bilanz des Einsatzes.

Die Aktion fand im Mai 1969 und wurde vom damaligen Gouverneur Kaliforniens, Ronald Reagan, angeordnet. Mehr als 40 Jahre später stehen viele amerikanische Universitäten wieder vor einer Protestwelle. Am heutigen Mittwoch wurde landesweit zu Protesten an den Universitäten aufgerufen – gegen Privatisierung von Bildung und die massive Erhöhung der Studiengebühren. Es ist der Widerhall der Demonstrationen auf der New Yorker Wall Street, die am 17. September begannen. Dort treffen sie sich Aktivisten zwei Mal am Tag auf der Liberty Plaza unter dem Motto „Occupy Wall Street“ und inzwischen auch „Occupy everywhere“. Es ist der Protest der Jungen, Kreativen, teil Hochgebildeten. In Video-Clips, Hintergrundberichten und Animationen formulieren sie ihre Forderungen.

Ohne verbindliches Manifest, will die Bewegung die Verantwortlichen der Wirtschafts- und Finanzkrise zur Rechenschaft ziehen. Es geht aber genauso um die Wirtschaftsverfassung insgesamt, um soziale Ungerechtigkeit, den Krieg im Irak und in Afghanistan, um Bürgerrechte. Vorbilder sind die Proteste in Ägypten, Spanien, Israel.

Die Occupy-Bewegung verbreitet sich derzeit rasant und hat Ableger in allen größeren amerikanischen Städten. Wer sich via Twitter auf dem Laufende halten soll, folge @OccupyWallStNYC oder checke regelmäßig folgende Hashtags: #occupy, #occupywallstreet, #takewallstreet

 

 

 

 

 

 

Ganz praktische Hilfe für Aktivisten gibt es übrigens auf Twitter unter: #occupyadvice
Da erfährt man, wie man in Socken Löcher schneidet, um Handschuhe aus ihnen zu machen (hilft z. B. beim Barrikadenbau). Oder dass man es auf Transparenten doch mal mit ironischen Botschaften versuchen soll (kommt besser an). Oder einfach der mütterliche Rat, bitte das Regenzeug nicht zu vergessen.

 

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