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3. Juli 2013

… Follower zählt der Twitter-Account von„Taksim Dayanismasi“ – Taksim Solidarität. Die Social Media Kanäle der türkischen Organisation haben sich zum Sprachrohr der Proteste rund um den Gezi-Park entwickelt. Auch wenn derzeit die Blicke auf die Proteste in Ägypten gerichtet sind: Die Proteste in  der Türkei gehen weiter.

Foto turkish media wake up

Demonstrantin bei Solidaritätskundgebung in New York
Foto: CC BY-NC 2.0 / Michael Fleshman / flickr.com

Als „Unruhestifter“ bezeichnet Erdogan Twitter, Facebook und Co. Er wirft den Nutzern sozialer Medien vor, Lügen über die Regierung zu verbreiten und die Gesellschaft zu terrorisieren. Und es sind nicht nur harte Worte, die sich gegen die User richten. In den letzten Wochen wurden rund zwei Dutzend Twitter-Nutzer festgenommen. Erdogan fordert nun eine stärkere staatliche Kontrolle von Twitter. Der Anbieter soll – wie Facebook – ein Büro in der Türkei errichten. Damit wäre ein staatlicher Zugriff und das Verhängen von Steuerstrafen möglich. Dass die türkische Regierung mit ihren Drohungen ernst macht, zeigte sich bereits 2012. Seit diesem Jahr muss der Video-Channel Youtube unter türkischer Web-Domain arbeiten.

Die Einschüchterungsversuche gegenüber sozialen Medien und ihren Nutzern zeigen allerdings auch die Bedeutung, die diese in den Protesten bekommen haben. Da die offiziellen Medien die Proteste weitestgehend verschweigen oder verleumden, sind Facebook & Co. als Kanäle einer ungefilterten Berichterstattung enorm wichtig. Sie nehmen aber auch eine aktive Rolle ein. Aufrufe zu den Demonstrationen und Versammlungen werden verbreitet und viele praktische Informationen geliefert, z. B. über Anlaufstellen, das Vorgehen der Polizei oder Standorte von Wifi-Spots. Das Team „Soziale Medien und Krisenmanagement“ von Taksim Solidarität arbeitet daher unter hohen Sicherheitsauflagen weiter. Die 16 Mitglieder haben kein festes Büro, sondern senden ihre Nachrichten von wechselnden Standorten, um nicht von der Polizei aufgespürt zu werden.

 

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