Mikrokredite sollen US-Kleinunternehmen retten

15. September 2011

Mikrokredite werden gemeinhin eher mit bettelarmen Ländern wie Bangladesh in Verbindung gebracht. Die Mikrokredit-Plattform Kiva.org jedoch wird sich in Zukunft verstärkt um Kleinunternehmer in den USA kümmern. Alarmsignal oder Hoffnungsschimmer?

Dass es nicht gut um die USA bestellt ist, ist längst keine Geheimnis mehr. Ein weiteres Indiz für den Niedergang der einstige Supermacht scheint die Ankündigung der Mikrokredit-Plattform Kiva.org, nun auch Kleinunternehmer in den USA zu unterstützen.

Auf der Plattform stellen sich mehrere Tausend Selbstständige vor – vorwiegend aus armen Ländern – um Kleinkredite einzuwerben. Schon mit 25 $ kann jeder Geldgeber für ein Projekt werden, das ihn überzeugt. Da ist ein kenianischer Bauer, der eine Kuh anschaffen will, um Molkereiprodukte herzustellen, oder eine Kolumbianerin, die ihren Kosmetiksalon renovieren will.

Im Rahmen des Programms „Kiva City“ können nun also auch Kleinunternehmer in besonders bedürftigen US-Städten um Financiers buhlen. Der Bedarf ist riesig: Allein von 2006-2008 machten 15.000 Unternehmen dieser Größenordnung dicht – das war noch vor der Wirtschafts- und Finanzkrise. Unterstützung kommt von VISA und ACCION USA, dem größten Mikrokredit-Netzwerk in den USA.  Es kümmert sich unter anderem darum, dass Unternehmen, die mit Krediten unterstützt werden, lokal optimal verankert sind. Dazu werden Netzwerk-Treffen organisiert oder Nachbarschafts-Events auf die Beine gestellt. Das Kick-off von „Kiva City“ fand in Detroit statt, der Stadt, die besonders unter dem Niedergang der Automobilindustrie leidet. Am Ende ist der Start des Mikrokredit-Programms nicht nur ein weiteres Krisensymptom, sondern auch Grund zur Hoffnung.

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