Machen statt quatschen

10. Februar 2011

 

Viel wurde über Sarrazin und Integration geredet und ganz wenig bewegt. Ganz anders die Mitglieder  des Vereins Bürger.Courage aus Dresden. Mit kreativen öffentlichen Aktionen zeigen sie Gesicht und stellen sich rechtsextremen Entwicklungen in ihrer Heimatstadt in den Weg.

Wer in Dresden am Hauptbahnhof ankommt und in einen Bus steigt, kann ganz schnell auf eines der vielen Projekte von Bürger.Courage stoßen: Dort, wo es am häufigsten zu fremdenfeindlichen Übergriffen kommt, in öffentlichen Verkehrsmitteln, läuft auf Bildschirmen regelmäßig der Videoclip „Zivilcourage im Alltag“ den der Verein produziert hat. Fahrgäste bekommen in dem kurzen Film ganz einfache Verhaltenstipps, wie sie sich verhalten sollten, wenn es zu fremdenfeindlichen Übergriffen kommt.

„Sich herauszuhalten ist falsch verstandene Demokratie“, davon ist Christian Demuth, Vorsitzender und Mitinitiator dieses „Freundeskreises gegen rechtsextremes Denken“ überzeugt. Inzwischen sind es rund 100 couragierte Dresdener, die mit originellen Aktionen andere Bürger erreichen und nicht den Ewiggestrigen den öffentlichen Raum überlassen wollen. Mehr als 30 Projekte sind so seit 2005 entstanden. Besonderes Aufsehen erregte auch die Aktion „100 Tote“. Gedacht wurde damit den Opfern rechtsextremer Gewalt, die es seit 1990 in Deutschland gegeben hat. Der Name eines jeden Opfers wurde auf ein weißes Laken geschrieben, die dann entlang dem Elbufer aufgehängt wurden.   Die Aktionen müssen nicht aufwendig sein: Zum Gedenken an die Bücherverbrennung legte Bürger.Courage 150 Bücher von im Dritten Reich verfolgter Autoren im Großen Garten von Dresden zum Lesen und Mitnehmen aus. Eine Aktion, die zehn Leute binnen 1,5 Tagen organisiert haben. 2007 erhielt der Verein den Regine-Hildebrandt-Preis.

www.buerger-courage.de

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Den „Weltbeweger der Woche“ stellen wir in Zusammenarbeit mit der Plattform www.weltbeweger.de vor.


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