No Go Zones?

2. Juni 2011

Sie gehören zu den beliebten Urlaubsländern: China, Türkei, Kenia, Marokko oder Mexiko. Was kaum einen Pauschaltouristen interessiert: Jenseits der gut abgeschirmten Clubanlagen werden regelmäßig Menschenrechte verletzt. Werfen Sie eine Blick über den Beckenrand der Poollandschaft und werden Sie aktiv – es ist ganz einfach!

Kenia

In dem ostafrikanischen Land sind Sicherheitskräfte für zahlreiche Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. Vor allem Frauen und Mädchen sind häufig Gewalt ausgesetzt. Die Verantwortlichen für die blutigen Ausschreitungen nach den Wahlen Ende 2007 wurden noch immer nicht zur Rechenschaft gezogen. Armensiedlungen in den großen Städten werden für Infrastrukturprojekte gewaltsam geräumt und zerstört.

Das können Sie tun: Unterzeichnen Sie die Online-Petition von Amnesty Deutschland, die ein Ende von widerrechtlichen Zwangsräumungen von Armensiedlungen fordert, sowie Rechtsschutz und bessere Lebensbedingungen für die Betroffenen.

Hier die Amnesty-Petition unterschreiben!

China

Der rasante wirtschaftliche Aufstieg beschert vielen Chinesen Wohlstand, andere sind vom Fortschritt abgekoppelt. Das Land wird im Eiltempo modernisiert, doch ohne dass die kommunistische Partei den Einwohnern bürgerliche und politische Rechte einräumen würde. Das Internet ist zensiert, Dissidenten werden verhaftet, religiöse und ethnische Minderheiten unterdrückt, freie Wahlen verwehrt, die Presse flächendeckend zensiert.

Das können Sie tun: Am 3. April wurde der weltweit bekannte Künstler und Regimekritiker Ai Weiwei von der Polizei verhaftet und wird an einem unbekannten Ort festgehalten. Schicken Sie eine Protestmail an die Verantwortlichen.

Jetzt auf action.amnesty.de

Türkei

Auch wenn die Türkei Fortschritte auf dem Weg zum Rechtsstaat macht: Regierungskritische Journalisten werden noch immer verfolgt und die Meinungsfreiheit bleibt eingeschränkt. Die Justiz arbeitet nach wie vor nicht unabhängig von staatlicher Einflussnahme. Misshandlungen und Folterungen durch staatliche Organe werden nicht nur aus dem kurdischen Osten des Landes gemeldet.

Das können Sie tun: Halil Savda droht zum wiederholten Male eine Haftstrafe. Der Menschenrechtsaktivist hat aus Gewissensgründen den Wehrdienst verweigert und engagiert sich für die Abschaffung des verpflichtenden Militärdienstes. Jetzt eine Protestmail schicken.

www.action.amnesty.de

Mexiko

Seit 2009 erlebt Mexiko eine massive Eskalation des Drogenkriegs. Drogenkartelle bekämpfen sich mit äußerster Brutalität und führen einen Krieg gegen Militär und Polizeikräfte. Dabei sind Sicherheitskräfte selbst in Bandenaktivitäten verstrickt. Unbeteiligte werden Opfer staatlicher und krimineller Gewalt. Richter und Anwälte werden bedroht, misshandelt und ermordet genauso wie Journalisten und Menschenrechtsaktivsten.

Das können Sie tun: Abel Barrera Hernández dokumentiert Menschenrechtsverletzungen an der indigenen Bevölkerung und bietet Opfern psychologische Unterstützung. Er und seine Mitarbeiter sind Schikanen und massiven Drohungen ausgesetzt. Online-Petition von Amnesty fordert einen effektiven Schutz für alle, die sich für Menschenrechte einsetzen.

Hier gehts zur Online-Petition

Marokko

Rechtsstaatliche Standards liegen niedrig. Politische Aktivisten und Journalisten, die sich für eine unabhängige West-Sahara engagieren, werden ohne rechtliche Grundlage verhaftet oder mit vorgeschobenen Argumenten schikaniert und verhaftet. Häftlinge werden häufig misshandelt oder gefoltert. Korruption ist weit verbreitet.

Das können Sie tun: Nabil Talha und Dutzende andere Demonstranten wurden am 22. Mai von Sicherheitskräften attackiert, teils verletzt und verhaftet. Sie hatten gegen Korruption demonstriert. Amnesty Deutschland fordert ihre Freilassung und die Untersuchung.

Direkt zu Amnesty Deutschlands Urgent Action!

 

Quelle: Freedom House / Human Rights Watch / Amnesty International

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