Sommer ohne Bad

23. Juni 2012

Wenn Politik und Verwaltung Sand im Getriebe sind, statt Dinge zu ermöglichen, müssen sich Bürger manchmal etwas Besonderes einfallen lassen. So geschehen in Berlin-Moabit. Im Bezirk, der nicht gerade reich an Freizeitangeboten ist, wurde 2002 das Sommerbad des Poststadions geschlossen. Die Anwohner-Initiative „Moabit ist Beste“ stellte ein Bürgerbegehren auf die Beine, veranstaltete Demonstrationen, Flashmobs und Kunstaktionen, sammelte Unterschriften. Das Engagement zeigte Wirkung: die Bezirkspolitiker wurden überzeugt, dass das Bad wiedereröffnet werden muss, und aus dem Fonds „Stadtumbau West“ standen die Gelder zur Verfügung. Jetzt sträuben sich nur noch die Berliner Bäderbetriebe, die Angst haben, bei den Betriebskosten zuschießen zu müssen – und das, obwohl deren Etat deutlich aufgestockt wurde. Für die Anwohner im Kiez Grund genug, zur konstituierenden Sitzung der Bäderbetriebe am vergangenen Donnerstag aufzumarschieren – in Neoprenanzug, Bikini und Badehose -, um Unterschriften und selbstgemalte Bilder zu überreichen. Vielleicht ist es der letzte Anstoß der fehlte, damit die Moabiter im nächsten Sommer wieder in ihrem eigenen Bezirk baden gehen können.

www.moabit-ist-beste.de

Hier die Bilder zum Auftritt der Freizeithelden unter dem Kommando von Kapitän Kiez.

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