Givebox, Spenden für Ai Weiwei und Gänseessen
Protest
Nachdem der Künstler und Dissident Ai Weiwei im Frühjahr von Sicherheitskräften verschleppt und 81 Tage festgehalten wurde, soll er nun 1,7 Millionen Euro Strafe für eine angebliche Steuerhinterziehung bezahlen. Ohne dazu aufgefordert zu haben, kamen bereits mehrere Hunderttausend Euro durch Spenden zusammen, die per Post kamen oder über die Mauer von Weiweis Grundstück geworfen wurden. Es ist ein Akt der politischen Unterstützung – mit ihren Spenden setzten rund 30.000 Chinesen ein Zeichen gegen die staatliche Willkür. In einem Land ohne freie Wahlen ist die Spende zum Stimmzettel geworden. Ai Weiwei plant, jede der Spendenzurückzuzahlen.
Geben und nehmen
Eine Idee erobert von Berlin-Mitte aus die Welt. Diesmal geht es um kein hippes Start-up, sondern um eine genial einfache Tausch- und Verschenkbörse im Telefonzellenformat – die Give Box. Wer immer etwas nicht mehr braucht – Bücher, CDs, Klamotten, Spielzeug oder Geschirr – stellt sie in einer der Holzverschläge. In denen Passanten dann stöbern und mitnehmen können, was immer gefällt. Ganz ohne Geld, hochgezüchtete Technik oder organisatorischen Aufwand. Die neue Form nachbarschaftlichen Austausches hat sich inzwischen auch in Hamburg, Münster, Wien, Düsseldorf etabliert, in Brasilien, USA und Kanada wird ebenfalls am Kostenlos-Kiosk gearbeitet.
Respekt
Jedes Jahr zu Weihnachten lädt der Entertainer Frank Zander rund 2.800 Obdachlose zum Gansessen ins Berliner Hotel Estrel. 120 Zeitschenker helfen bei Organisation und Durchführung. Bevor es zurück in die Kälte geht, werden noch warme Kleidung und Schlafsäcke verteilt. Bei dem Event geht es um mehr als nur eine warme Malzeit. Die Wohnungslosen werden wie jeder zahlende Gast des Hotels professionell bedient und erleben vielleicht das einzige Mal im Jahr so etwas wie Respekt.
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Foto Ai Weiei: CC-BY-SA-2.0-DE