Marketing für das Gute: Erfolgreich in sozialen Netzen II

13. April 2011

In der vergangenen Akademie-Lektion wurde Facebook vorgestellt – als die derzeit wichtigste Plattform auch für Gemeinwohlorganisationen. Es gibt aber noch weitere soziale Netzwerke und andere Kommunikationskanäle, in denen Sie Ihr Projekt voranbringen können. Den Anfang in dieser Lektion macht Twitter.

Twitter

Der Mikroblogging-Dienst Twitter ist inzwischen genauso bekannt wie das soziale Netzwerk Facebook. Rund 460.000 Nutzer sollen in Deutschland aktiv sein. Wer sich registrieren lässt, gibt sich einen Benutzernamen und kann direkt beginnen, auf 140 Zeichen einen Kommentar, eine Nachricht, einen Link oder einen Aufruf zu veröffentlichen. Tweet heißt eine solche Kurznachricht. Wie in einem richtigen Blog werden die einzelnen Tweets chronologisch in der so genannten Timeline angezeigt. Die Tweets können vom Handy ebenso wie vom PC geschickt werden.

Follower

Innerhalb von Twitter steigert man seine Reichweite, indem die eigenen Tweets von anderen Nutzern abonniert werden. Diese Nutzer sind dann die „Follower“ Ihres Profils. Alle neuen Beiträge der Nutzer, denen Sie folgen, erscheinen – ähnlich der Startseite bei Facebook – in dem Newsfeed auf der Oberfläche „Home“. Hier finden Sie also immer die aktuellsten Meldungen der Mikroblogger, für die Sie sich interessieren. Als kleine Starthilfe für Twitter-Neulinge kann die „Who to follow“-Option dienen. Hier schlägt Twitter einem anhand bestimmter Interessengebiete oder auch der Twitterer, denen man bereits folgt, thematisch passende Nutzer zum Folgen vor.

#Hashtags

Ein paar Tipps & Tricks helfen dabei, die Reichweite Ihrer Inhalte noch über den Kreis Ihrer Follower zu steigern. Da sind zunächst die so genannten Hashtags. Das sind – häufig abgekürzte – Schlüsselbegriffe, die am Anfang mit dem Rautezeichen versehen werden. Neuigkeiten aus dem katastrophengeschüttelten Japan etwa werden mit den Hashtags #fukushima oder schlicht #earthquake und #japan gekennzeichnet. Außerdem können Hashtags hilfreich sein, wenn man auf der Suche nach aktuellen Tweets zu einem bestimmten Thema ist. Gibt man im Suche-Feld beispielsweise #rc11 ein, so erscheinen alle Tweets zur re:campaign 2011, die mit diesem Hashtag gekennzeichnet wurden, übersichtlich untereinander.

Mentions

Wenn Sie sich in einem Tweet auf einen anderen Twitterer beziehen, verwenden Sie immer dessen Twitter-Usernamen und setzen ein @-Zeichen davor. Das ist eine so genannte Mention, eine Erwähnung. Der Erwähnte nimmt das häufig wahr und verweist bei Gelegenheit vielleicht auch auf Sie. Wenn man also über den Regierungssprecher Steffen Seibert twittern will, sollte @RegSprecher im Tweet vorkommen.

Retweet

Eine weitere Möglichkeit, die gerade den Charakter von Twitter als Echtzeit-Medium unterstreicht: die Retweets. Im Grunde ist ein Retweet nichts anderes als ein an das eigene Netzwerk weitergeleiteter Tweet eines anderen. Spannende, wichtige Neuigkeiten verbreiten sich auf diesem Weg besonders schnell. Zum Retweeten gibt es inzwischen ein eigenes Funktions-Icon. Retweets erkennt man daran, dass Sie mit einem „RT“ beginnen.

Für Fortgeschrittene: Listen

Immer populärer wird es auf Twitter, mit Listen zu arbeiten. Zunächst einmal ist es eine Möglichkeit, die Twitterer, denen man selbst folgt, in Gruppen zu unterteilen und sich deren Tweets gesondert anzeigen zu lassen. Inzwischen haben die Listen aber eine weitere Funktion bekommen. Sie sind zu Empfehlungslisten geworden. Man stellt einfach interessante Twitterer, die zu einem Thema schreiben, in einer Liste zusammen und postet den Link zur Liste in einem Tweet. Hat man hier eine interessante Zusammenstellung gemacht, sind die Chancen, Retweets und damit Reichweite zu bekommen, besonders hoch.

www.twitter.com

MySpace

Einst der große Konkurrent von Facebook ist MySpace eindeutig Verlierer im Kampf um das größte globale Netzwerk. Ursprünglich als Online-Datenspeicher konzipiert, entwickelte sich MySpace zum rasant wachsenden Netzwerk vor allem für Bands und Musikfans. Die Selbstdarstellungsmöglichkeiten und Integration von Musik sind sehr viel größer als beispielsweise bei Facebook. Offenbar hat es Facebook gerade mit seiner sehr schematischen Oberfläche geschafft, Nutzer für sich zu gewinnen. Ähnlich, wie beispielsweise Second Life, spielt MySpace heute nur noch eine untergeordnete Rolle.

www.myspace.com

XING

XING ist die große Plattform für Business-Kontakte in Deutschland. Neben dem Anlegen eines persönlichen Profils und der Vernetzung mit anderen Mitgliedern gibt es die Möglichkeit, Gruppen zu gründen. Dies ist allerdings für Projekte und Verbände erst ab einer bestimmten Größe sinnvoll. So hat beispielsweise WWF Deutschland hier eine größere Gruppe. Die Funktionen dieser Gruppen beschränken sich auf das Einrichten von Diskussionsforen und dem Versand von Newslettern. Interessanter ist die Plattform eher zum Identifizieren wichtiger Personen, wenn es beispielsweise um die Recherche von Ansprechpartnern bei möglichen Sponsoren geht. Auch Experten und andere Vernetzungspartner kann man über die Suche finden.

www.xing.com

MeinVZ

Die Netzwerke der Holtzbrinck-Gruppe sind vor allem unter Schülern und Studierenden beliebt. Wer speziell diese Zielgruppe ansprechen möchte, findet hier viele Mitglieder. Die Funktionen, die einem mit einem kostenfreien Profil zur Verfügung stehen, sind allerdings stark begrenzt. Mit den kostenpflichtigen „Edel“-Profilen kann man seinem Anliegen einen sehr viel angemesseneren Auftritt verschaffen.

www.meinvz.net

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