Wie Gottes Arbeitsamt Karriere macht

13. November 2012

„Gottes Arbeitsamt“, wie die Zeit das Konzept einst nannte, funktioniert derart erfolgreich, dass Dohrn sein Konzept bundesweit als Franchise-Modell verbreitet. Enter sprach mit Deutschlands unternehmerischstem Pfarrer.

Sie vermarkten Ihr Konzept gegen eine Gebühr an Franchise-Partner. Von einer Pfarrgemeinde sollte man eigentlich erwarten, dass sie ihre Erfahrungen kostenlos weitergibt?

Wenn ich wüßte, dass die Übertragung dann besser funktioniert, würde ich das Modell gerne verschenken. Es geht nicht ums Geld, sondern um die maximale Wirkung. Wir betreiben Arbeitsvermittlung auf professionellem Niveau. Wir schließen Verträge mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Es gibt viele Rechtsvorschriften. Und es geht um Existenzen. Da ist es einfach wichtig, dass Qualitätsstandards definiert, genau beachtet und gemeinsam weiterentwickelt werden. Das gewährleistet nur ein Franchise-System.

Inzwischen haben Sie vier Franchise-Partner gewonnen. Wie sind Sie vorgegangen?

Wir haben ein umfassendes Franchise-Handbuch entwickelt. Da steckt unser ganzes Wissen drin. Für unsere Franchise-Nehmer bietet es einen exakten Leitfaden für den Aufbau und die tägliche Arbeit. Es enthält alles: von der Einladung zur Eröffnungsfeier bis zu den Vertragsmustern für die Zusammenarbeit mit Arbeitgebern und Arbeitssuchenden.

War es schwierig, Ihr Erfahrungswissen derart zu bündeln und aufzubereiten?

Ja, das ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Aber sie hilft nicht nur bei der Verbreitung des Modells. Die Arbeit am Franchise-Handbuch lässt uns auch selbst besser werden. Sie zwingt einen dazu, alles wegzulassen, was mit bestimmten Personen oder regionalen Besonderheiten zu tun hat. Wer ein Übertragungshandbuch schreibt, schält die stabilen Kerne des eigenen Projekts heraus.

Finanzieren Sie sich über die Franchisegebühren?

Nein, wir hier in Stollberg finanzieren uns aus dem Erfolg der eigenen Arbeit vor Ort. Die Franchise-Einnahmen fließen voll in die Weiterentwicklung des Konzeptes und in die Infrastruktur, die alle Partner gemeinsam nutzen.

Das klingt alles nicht sehr nach Kirche…

Und ob! Kirche ist das wahrscheinlich älteste Social-Franchise-Modell der Welt. Und auf 2000 Jahre betrachtet, sogar ein ziemlich erfolgreiches.

Link: www.ecav.de

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Ein Kommentar

  1. Kaldenbach
    Kaldenbach
    13. November 2012 zu 17:08
    | Antworten

    Jedes Arbeitsamt hat eben so seine Eigenheiten,selbst dieses ist eben ein Arbeitsamt Gottes welches eben nur christliche Arbeitgeber und nur christliche Arbeitnehmer sucht.Was machen den Atheisten,entweder erst garnicht melden oder in die Kirche eintreten? Meine Meinung ,es klingt nach Sondersystem,nehmen Sie denn wenigstens christliche Menschen mit Behinderung, diese können sogar Fachkraft sein!!!
    MfG Jörg Kaldenbach

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