Jedem seins?

25. Oktober 2012

Empathie und Leidenschaft für das eigene Tun verstellen allzu oft den Blick auf bereits vorhandene Lösungen. Die mangelnde Bereitschaft zur Kooperation, die offensichtlich unterentwickelte Lust, voneinander zu lernen, ist die schlimmste Krankheit des gemeinnützigen Sektors.

„Mittlerweile haben wir mehr Berufspaten- und Mentoren-Initiativen als Schulen“, stöhnte einmal die Bürgerengagement- Referentin eines großen Bundeslandes. Das wäre kein Problem.
Im Gegenteil. Ein Problem ist es allerdings, dass die meisten dieser Initiativen felsenfest davon überzeugt sind,
das Modell höchstpersönlich erfunden zu haben.

Das Resultat: Konkurrenz statt Kooperation und ein ruinöser Wettbewerb um Fördermittel. Staat, Unternehmen und Stiftungen machen munter mit. Sie werfen den vermeintlich Innovativen ihr Geld für die x-te Erfindung des selben Rades hinterher, anstatt Kooperationen und Netzwerke zu unterstützen, die eine gute Lösung gemeinsam groß machen.

So wird das nichts mit der Weltrettung.

Die Alternative trägt einen sperrigen Namen: Projekttransfer. Wir beschäftigen uns in dieser, vom Projekt Effektn unterstützten Sonderausgabe mit Möglichkeiten, Chancen und Problemen des gemeinsamen Wirkens.
Und weil man das am besten live erprobt, verbinden wir dieses Heft mit einer spannenden Veranstaltung: Dem openTransfer-Camp am 17. November in Berlin.
Wir sehen uns dort…

Uwe Amrhein ist Herausgeber von Enter.

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