Ölmillionen für die Problembezirke

26. September 2012

Marine Le Pen von der rechtsextremen Front National tobte: Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, soll der Grund für die Empörung eine Vereinbarung zwischen dem französischen Industrieministerium und dem Emirat Katar sein. Ein Fonds zur Entwicklung der sozial benachteiligten Vorstädte, den Banlieues, soll aufgelegt werden. Vor allem arabischstämmigen Existenzgründern, die kaum Chancen auf einen Bankkredit haben, sollen Mittel zur Verfügung gestellt werden.

Diese neue Form der Stadtteilentwicklung ist für viele Politiker gewöhnungsbedürftig. Ist es der Offenbarungseid eines Staates, der nicht mehr selbst für die Lösung sozialer Probleme sorgen kann – oder ist es gar ein Trojanisches Pferd, mit dessen Hilfe die Islamisierung der Vorstädte beginne, wie es Le Pen an die Wand malt? Klar ist, dass die staatlichen Investitionen in die sogenannten Problembezirke, die seit den schweren Unruhen flossen, weitgehend wirkungslos geblieben sind. Neue Wege zu gehen, ist also dringend notwendig. Wenn diese dann noch auf die Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit der Bürger vor Ort setzen: umso besser!

Foto: CC BY-NC-ND 2.0 / Flickr / delaque79

 

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