Marketing für das Gute: Unterstützter finden

16. März 2011

Jedes Projekt braucht Unterstützer! Seien es Mitglieder für das Kernteam, die Mitmacher bei Aktionstagen, Spender, Sponsoren oder Prominente, die für den guten Zweck mobilisieren. Hier einige Ideen, wie Sie genau die nützlichen Helfer finden, die Sie für Ihr Projekt brauchen.

Freiwilligenagenturen

Der direkte Weg, Mitmacher zu finden, führt über die vielen lokalen Freiwilligenagenturen. Sie sind der örtliche Markplatz für freiwilliges Engagement und funktionieren ganz einfach nach dem Prinzip Angebot und Nachfrage. Die Agenturen kennen den konkreten Bedarf von Wohlfahrtsorganisationen, Initiativen und Projekten und beraten diejenigen, die sich engagieren möchten individuell. Dabei spielen Interessen eine ebenso große Rolle, wie die Kompetenzen und das Zeitbudget.

Facebook & Twitter

Einen ganz anderen Kosmos erschließen soziale Netzwerke wie Facebook und XING oder der Mikroblogging-Dienst Twitter. Hier können Sie Nachrichten streuen und Menschen für sich interessieren, die nicht bewusst ein ehrenamtliches Engagement suchen oder unbedingt gerade etwas für eine gute Sache zu tun planten. Sie haben die Möglichkeit, mit interessanten Neuigkeiten oder indem Sie sich in aktuelle Debatten einschalten, auf Ihr Projekt aufmerksam zu machen. Oft genügt dies schon, damit Neugierige auf Sie zukommen. Diese wollen vielleicht etwas spenden, haben einen Ratschlag für Sie oder wollen sich punktuell für eine Ihrer Aktionen engagieren. Der Vorteil dieses Mediums – es verursacht extrem niedrige Kosten und eignet sich hervorragend zum Experimentieren. Finden Sie heraus, welche Themen oder welche Form der Ansprache beispielsweise auf Facebook besonders gut funktioniert. Starten Sie ein Gewinnspiel oder eine Umfrage, finden Sie kreative Wege, sich vom Mainstream abzuheben. Eines sollte aber jedem klar sein. Ohne Einsatz geht es auch hier nicht. Die Ansprache und das Binden von Unterstützern kostet nicht unbedingt Geld, aber Zeit und Energie. Diese sollte man in jedem Fall bereit sein aufzubringen.

Newsletter / Mailings

Ein ebenfalls naheliegender Kanal, um Unterstützer zu finden: bereits bestehende Netzwerke aktivieren und erweitern. Wenden Sie sich beispielsweise mit einem Schreiben oder direkt auf Vereinsversammlungen an Ihre Mitstreiter. Fordern Sie sie auf, in ihren eigenen Netzwerken, bei Freunden, in der Familie und unter Kollegen zu werben. Niemand wird überzeugender für das Projekt begeistern können als diejenigen, die es genau kennen, wissen, wo akuter Bedarf herrscht und ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern können. Vielen Menschen fällt der Einstieg in eine Initiative auch leichter, wenn dort Freunde und Bekannte aktiv sind.

Prominente einbinden

Es ist eine Binsenwahrheit – doch wird ihre Wirkung nach wie vor oft unterschätzt: Bekannte Gesichter, Vorbilder und Berühmtheiten haben einen enormen Werbeeffekt. Dabei ist es nicht wichtig, an die wenigen A-Promis heranzukommen. Auch eine lokale Bekanntheit reicht aus, um eine ganz neue Aufmerksamkeit zu erreichen. Journalisten, die Sie bislang immer vergeblich zu Veranstaltungen eingeladen haben, werden plötzlich anklopfen und Sie in die Zeitung, TV und Radio hieven. Einen besonderen Coup landen Sie, wenn es gelingt, den Prominenten zum Botschafter Ihrer Sache zu machen. Wenn er Ihre Projekte regelmäßig besucht, bei wichtigen Events dabei ist, selbst spendet, vielleicht sogar andere bekannte Namen für die Sache gewinnt.

Kooperationen

Für jedes Anliegen gibt es etablierte Partner, die man finden, überzeugen und pflegen muss. Das kann in der Kommune, je nach Ausrichtung des Projekts, der Behindertenbeauftragte sein, der Referent für Bürgerbeteiligung oder der Abteilungsleiter Jugend und Sport in der Stadtverwaltung. Ebenso sollten Sie auf die örtlichen Sparkassen mit ihren finanziellen Möglichkeiten zugehen. Und schließlich können Kirchen, Wohlfahrtsverbände und andere Vereine mit Logistik, Räumen, Erfahrung helfen. Die Vertreter der jeweiligen Institutionen sollten zu Ihren Veranstaltungen eingeladen werden, möglicherweise exklusive Angebote erhalten. Das kann beispielsweise eine Führung durch die Baustelle der historischen Kirche sein, für deren Erhalt Sie sich stark machen.

Events

Der klassische Stand in der Fußgängerzone oder auf dem Dorffest, der Tag der offenen Tür oder die Mitgliederversammlung, die auch Interessierte einlädt  – der direkte Kontakt von Mensch zu Mensch lässt sich nach wie vor nicht durch Mailings und Facebook-Gruppen ersetzen. Machen Sie sich die Mühe und sprechen Sie die Menschen direkt an. Werben Sie für Ihre Sache mit der ganzen Leidenschaft, die Sie für Ihr Projekt haben.

Eine erfolgreiche Ansprache von Unterstützern kann nur dann wirklich gelingen, wenn ein Mitglied des Projekts für diesen Bereich klar verantwortlich ist. Interessenten verlieren schnell die Lust, wenn sie jedesmal mit einem anderen Ansprechpartner zu tun haben und womöglich widersprüchliche Auskünfte bekommen. Dieser Verantwortliche koordiniert dann sämtliche Aktivitäten, die mit der Akquise von Unterstützern zu tun haben und steuert sie entsprechend der Gesamtstrategie der Organisation.

Vor jeder Ansprache sollten Sie sich vor Augen halten: Es geht nicht um Mitleid und auch nicht um subtilen Druck. Machen Sie es nicht wie die Drückerkolonnen, die auf Kommissionsbasis in der Fußgängerzone Menschen abfangen und zum Ausfüllen von Daueraufträgen nötigen. Besser: Erzählen Sie Geschichten, Geschichten von Erfolgen und Helden – das  motiviert am meisten zum Mitmachen.

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