Akademie Lektion 6: 1 x 1 für Blogger

31. März 2011

Blog – in dem Wort steckt Web genauso wie Logbuch. Es ist ein Tagebuch, ein Journal, eine Kolumne, eine subjektive Sicht auf die Welt und das Ganze eben im Netz. Es gibt professionelle Blogger, die eine Website betreiben, die nur aus dem Blog besteht. Aber es gibt auch zahlreiche Unternehmen, Initiativen und Projekte, die ein Blog auf ihre Homepage einbinden. 

Hier können dann Neuigkeiten genauso Platz finden, wie persönliche Einblicke, Meinungen, Stellungnahmen. Zwischen der Website, die oft eher belastbare Fakten präsentiert und dem Blog, auf dem experimentiert und ausprobiert werden kann, besteht eine klare Trennung. Ein Blog hat zudem ganz andere Möglichkeiten der Vernetzung mit dem Rest des WWW. Auf vielfältige Weise verknüpft man sich mit anderen Blogs, zitiert sich gegenseitig, kommentiert und erreicht eine ganz andere Reichweite als nur mit der Website.

WordPress, Blogspot, Live Space

Was Blogs zudem besonders attraktiv macht: Sie sind im Handumdrehen eingerichtet und funktionsfähig. Dabei helfen fertige Blogsysteme, wie etwa WordPress. Dieses stellt Neulingen eine komplette – und in der Basisvariante kostenlose – Bloginfrastruktur zur Verfügung. Hierzu meldet man sich bei WordPress an, wählt eine Schablone für seinen Blog und kann sofort mit dem Schreiben des ersten Beitrags beginnen. Eine eigene URL führt direkt zu diesem Blog. Auf diesem Weg kann man mit dem Editor vertraut werden, lernt Fotos einzubinden oder Links zu setzen. WordPress ist aber auch eine Anwendung für professionelle Webentwickler. Wie man Blogs selbst hosten kann oder ganze Websites WordPress-basiert aufzieht, stellen wir in einer später Akademie-Lektion vor. Ähnlich einfache Systeme wie WordPress bietet Google mit seinem System Blogspot oder Tumblr. Live Space von Microsoft hingegen wurden inzwischen wieder eingestellt.

www.wordpress.com

www.blogspot.com

www.tumblr.com

Im Folgenden einige Tipps für Einsteiger ins Blogging:

Überschriften

Bei Blogs ist es nicht anders als bei einer Zeitung. Ob ein Artikel gelesen wird, hängt von der Überschrift ab. Mit dieser einen Zeile müssen Sie für den Inhalt Ihres Textes Interesse wecken und begeistern. Sprechen Sie ein Thema an, das Ihre Leser interessiert! Im besten Fall erkennen diese einen konkreten Mehrwert, zum Beispiel: die zehn besten Websites zum Fundraising. Oder Sie stellen eine provozierende Frage: „Wer glaubt noch an das Ehrenamt?“ Auch können Sie eine Neuigkeit ankündigen. Blog-Profis achten darauf, dass die Überschrift auch von Suchmaschinen optimal gefunden wird. In dem Fall werden wichtige Schlüsselworte in der Überschrift verwendet.

Kommentare schreiben und bekommen

Jeder Blogartikel hat eine angehängte Kommentarfunktion. Kommentare auf verwandten Blogs zu hinterlassen, kann für mehr Besucher sorgen. Insbesondere, wenn Sie einen Link auf Artikel von befreundeten Blogs erwähnen (und umgekehrt), entsteht nicht nur ein engmaschiges Netzwerk, sondern ihre Position in der Blogosphäre wird stärker. Dieses Verfahren nutzt die Trackback-Funktion von Blogs, die es auch erlaubt zu verfolgen, auf welchen anderen Blogs meine Beiträge erwähnt wurden.

Und wie bekomme ich Kommentare auf mein Blog? Das Einfachste ist, eine Frage an die Leser zu stellen oder explizit zum Hinterlassen von Kommentaren aufzurufen. Wichtig ist,  dass Sie auf Kommentare reagieren. Ihre Leser wollen ernst genommen werden, und Sie haben die Chance, eine echte Diskussion zu starten, in die sich im besten Fall noch weitere Leser einklinken.

Kategorien & Tags

Es gibt zwei Möglichkeiten, die einzelnen Artikel auf Ihrem Blog zu systematisieren: Kategorien und Tags. Kategorien sorgen für eine klare Zuordnung der Artikel. Die Kategorien können als Menüpunkte eingeblendet werden, jeder Klick auf die Kategorie zeigt dann alle Artikel an, die dieser Kategorie zugeordnet sind. Die Kategorien lassen sich mithilfe von Unterkategorien weiter systematisieren. Eine übersichtliche Struktur wird hier übrigens von den Suchmaschinen belohnt.

Tags sind Schlüsselwörter, die jedem Artikel zugewiesen werden können. Sie helfen bei der Orientierung auf der Seite (wenn eine so genannte Tag Cloud dargestellt wird) und führen zu verwandten Artikeln, die ebenso getaggt sind. Darüber hinaus werden Artikel auch über Blogsuchmaschinen, wie Technorati, gefunden und dienen bei Social-Bookmark-Diensten zur Gruppierung. Wichtig: immer dieselben Begriffe und keine Variationen verwenden.

Anbindung an social media

Twitter beispielsweise ist eine schöne Möglichkeit, den Leserkreis eines Blogs zu erweitern. Beschreiben Sie auf 140 Zeichen, was sie zuletzt gebloggt haben und setzen Sie einen Link. Gut wäre es, wenn Sie viele Retweets bekämen. Retweets sind Tweets, die von anderen übernommen und die eigenen Follower weitergereicht werden. Retweeten Sie Beiträge von anderen, dann werden Sie auch selbst zitiert. Fragen Sie Freunde ganz direkt, ob sie nicht hin und wieder Beiträge von Ihnen in ihr Netzwerk tragen. Sie sollten außerdem beobachten, welche Themen gerade im Twitter-Universum groß sind. Schalten Sie sich in diese Debatten ein!

Eigener Stil und eigene Sprache

Vergessen Sie neben den vielen Möglichkeiten, sich optimal im Web zu vernetzen, nicht, interessante, qualitativ hochwertige Inhalte zu posten. Was gute Blogger zudem auszeichnet, ist ein unverwechselbarer Stil. Bei einem Blogbeitrag geht es nicht darum, möglichst korrekt Fakten zu referieren und sachlich korrekt zu schreiben. Experimentieren Sie ein wenig, seien Sie provokant und beziehen Sie Stellung. So machen Sie am effektivsten auf sich aufmerksam.

 

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