Interview: Walter Scheuerl

17. Februar 2011

Er hat die Hamburger Schulreform und damit indirekt auch die schwarz-grüne Koalition gekippt. Ausgerechnet für Schwarz tritt Walter Scheuerl am Sonntag zur Hamburger Bürgerschaftswahl an. Mit Listenplatz fünf hat er seinen Sitz im Parlament praktisch sicher. Enter sprach mit dem Mann, der von draußen nach drinnen wechselt. 

 

Sie haben die Koalition auf dem Gewissen und sind jetzt Kandidat einer Koalitionspartei. Wie misstrauisch sind Ihre künftigen Kollegen?

Gar nicht. Wir haben ja mit der Volksinitiative nur durchgesetzt, was schon immer bildungspolitisches Programm der CDU war, aber an der Koalition mit der GAL gescheitert ist. Dafür ist die Parteibasis eher dankbar. Folglich wurde ich freundlich aufgenommen.

 

Warum gehen Sie überhaupt ins Parlament? Verraten Sie den Gedanken der außerparlametarischen Bürgerbewegung?

Aber nein. Ich kandidiere als Parteiloser auf der CDU-Liste und bleibe ja auch Sprecher der Volksinitiative, die auf diese Weise praktisch einen eigenen Sitz in der Bürgerschaft erhalten kann. Über mich hat die Volksinitiative direkten Zugang zu Informationen, da ich als Abgeordneter sogar Kleine Anfragen stellen kann. Für unsere Bewegung und unser Netzwerk eine historische Chance.

 

Das hätten Sie auch mit einer eigenen, neuen Liste oder Partei gekonnt. Hat die CDU sie vereinnahmt, um eine Konkurrenz im bürgerlichen Lager auszuschalten?

Nein, der Vorschlag zu dieser Partnerschaft ging ja von mir aus. Mit der Volksinitiative hätten wir in der Kürze der Zeit keine schlagkräftige Mannschaft für eine eigene Liste zusammen bekommen, die der großen Verantwortung eines solchen politischen Engagements gerecht geworden wäre. Aber natürlich war es auch für die CDU taktisch attraktiv.

 

Warum spielt das Thema Bürgerbeteiligung nach dem Volksentscheid im Wahlkampf kaum eine Rolle?

Weil es Konsens ist.

 

Uwe Amrhein
Foto: Wikimedia Commons

Weiter Lesen:

2 Kommentare

  1. Silke Kamphaus
    Silke Kamphaus
    24. März 2011 zu 08:29
    | Antworten

    Klasse, was Herr Scheuerl für uns Eltern und unsere Kinder in Hamburg auf die Beine gestellt hat. Wir sind froh, dass er jetzt auch politische Verantwortung im Parlament übernimmt! Ich habe auch seine neue Website gelesen: http://www.walterscheuerl.de und kann nur sagen: Hut ab und weiter so!

    Viele Grüße
    S. Kamphaus

  2. Bernd
    Bernd
    16. November 2011 zu 18:14
    | Antworten

    Zwielichtige Infos gibt es über diesen Walter Scheuerl, wie passt das nur zusammen?
    http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/erfo
    http://www.walter-scheuerl.net

Kommentar abgeben