Arbeiterkind

17. Februar 2011

 

Bildungsgerechtigkeit ist in Deutschland höchstens eine Vision, keine Realität. Katja Urbatsch und ihre Initiative „Arbeiterkind“ zeigt erfolgreich, wie Kinder aus nicht-akademischen Elternhäusern ihren Weg nach oben gehen. Bildung ist in Deutschland wieder eine Frage des Einkommens der Eltern. Die Initiative Arbeiterkind.de motiviert Schüler aus Nicht-Akademiker-Familien an die Uni zu gehen. Die Idee, die Organisation und die Energie der Initiative kommen von einer jungen Frau: Katja Urbatsch.

Kinder mit Eltern, die wenig verdienen, sind an deutschen Unis unterrepräsentiert. In Deutschland wird nicht nur Geld vererbt, sondern auch Bildung. Was Studien rund um PISA bemängeln, ändert Katja Urbatsch, Geisteswissenschaftlerin mit ihrer Initiative Arbeiterkind.de. Seit Mai 2008 versucht sie mit ihren Mitstreitern, den Anteil der Studenten nicht-akademischer Herkunft zu erhöhen.
„Wir müssen besonders die Schüler im ländlichen Raum ranholen“, sagt Katja Urbatsch. Darum bietet Arbeiterkind.de unter anderem zahlreiche Informationen über Stipendien, vom katholischen Cusanuswerk bis zur Vodafone-Stiftung. Zum einen bietet das Internetportal zahlreiche Informationen – vom Bafög-Antrag bis zum wissenschaftlichen Arbeiten –, aber andererseites geht Arbeiterkind.de auch an die Schulen, um auch die Kinder vom Sinn eines Studiums zu überzeugen, für die so etwas nicht zum selbstverständlichen Bildungweg gehört. Mehr als 2.000 Mentoren engagieren sich inzwischen bundesweit in 80 lokalen Gruppen. Sie informieren an Schulen und begleiten die jungen Erwachsenen auch während des Studiums. Stammtische und persönliche Beratungen sind fester Bestandteil des Programms.
Katja Urbatsch hat sich ihren Erfolg hart erkämpft und kennt ihre Zielgruppe genau: „Dabei hatte ich noch Glück. Meine Eltern haben zwar nicht studiert, waren deswegen aber noch lang nicht bildungsfern.“
Arbeiterkind.de hat in der kurzen Zeit bereits zahlreiche Ehrungen und Preise erhalten, unter anderem den Deutschen Engagementspreis 2009 und wurde im Wettbewerb „startsocial2008“ unter die 25 besten Projekte gewählt.

www.arbeiterkind.de

 

Den „Weltbeweger der Woche“ stellen wir in Zusammenarbeit mit der Plattform www.weltbeweger.de vor.


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